Die Forschungswerkstatt – Ein Baukasten
Ideen und Anregungen zum Aufbau einer Forschungswerkstatt
Ein Leitfaden basierend auf dem „Best Practice-Beispiel“ der Forschungswerkstatt der TU Dortmund, gegliedert als
Baukasten für eine passgenaue Gestaltung und Zusammensetzung je nach Bedarf und Möglichkeiten.
Die Forschungswerkstatt ist ein niedrigschwellig angelegtes Angebot von Studierenden für Studierende, mit dem der
Erwerb von Kompetenzen u.a. im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens gefördert werden soll. Das Angebot
beinhaltet einen Lern- und Werkstattraum, regelmäßige Beratungszeiten und ein Programm von sowohl fachspezifischen
als auch interdisziplinär ausgelegten Workshops.
Aufwand
Implementierung
Die Schaffung aller räumlichen, organisatorischen und konzeptionellen Rahmenbedingungen für die Durchführung
der Angebote der Forschungswerkstatt erfordern ebenso wie die Qualifizierung der studentischen Tutor*innen
eine angemessene Vorbereitungszeit. Der Umfang der Vorbereitungen ist abhängig von der Vielfalt und der
Anzahl der geplanten Angebote.
Durchführung
Der Aufwand sowohl für die Umsetzung und Durchführung der Workshop-Konzepte als auch für die Gestaltung der
tutoriellen Beratungsangebote ist einerseits abhängig vom Qualifizierungshintergrund und der Praxiserfahrung
der Tutor*innen, andererseits vom Rahmen und den zeitlichen Möglichkeiten der fachlichen Begleitung durch
wissenschaftliche Mitarbeiter*innen.
Sonstiges
Die Koordination der Forschungswerkstatt-Angebote, inklusive der Öffentlichkeitsarbeit, und die
professionelle Begleitung der Arbeit der Tutor*innen durch wissenschaftliche Mitarbeiter*innen sind
regelmäßig anfallende Aufgaben.
Zielgruppen
Product Owner
Fakultäten, Lehrstühle aller Fachrichtungen; zentrale wissenschaftliche Einrichtungen
Target Group
Studierende aller Fachrichtungen
Einsatzszenario
Die Forschungswerkstatt kann als ergänzendes Angebot eingerichtet werden, um Studierende beim Aufbau von Kompetenzen
u.a. im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens zu unterstützen.
Download
•
Workshop - Auf
ein Word
•
Workshop - Einführung in 3D Druck und CAD
•
Workshop
- Ein sicherer Auftritt
•
Workshop
- Einstieg in Excel
•
Workshop
- LaTeX für Neulinge
•
Workshop - Literaturrecherche und -verwaltung
•
Workshop - Von der Idee zu Thema, Fragestellung und Konzept
•
Workshop - Zeit- und Selbstmanagement
Praxisbeispiel Forschungswerkstatt TU Dortmund
Das Konzept der Forschungswerkstatt an der TU Dortmund ermöglicht einen Überblick über die Ausrichtung und Gestaltung
eines erfolgreich erprobten Modells einer Forschungswerkstatt. Einblicke in die zur Qualitätssicherung und
Wirksamkeitsüberprüfung des Angebotes erhobenen Daten bietet die Evaluation der Forschungswerkstatt an der TU
Dortmund. Nähere Informationen mit Klick auf die Kacheln.
Forschungswerkstatt TU Dortmund
Konzept der Forschungswerkstatt der TU Dortmund
Die Forschungswerkstatt am Zentrum für HochschulBildung der TU Dortmund wurde 2011 im Rahmen des ELLI-Projekts
implementiert. Die Angebote der Forschungswerkstatt umfassten Weiterbildungsformate, die sich an Studierende
richteten und bei denen die tutorielle Unterstützung beim Erwerb und der Erweiterung von Kompetenzen im
Vordergrund stand (vgl. Treek, Ostapiuk & Sievers, 2020). Das Konzept der Forschungswerkstatt orientierte sich
ursprünglich an der Leitidee des Forschenden Lernens. Diese Ausrichtung wurde jedoch, ebenso wie das
Peer-Learning-Prinzip und der Werkstattraum als Lernbegleiter, laufend bedarfsorientiert angepasst und
weiterentwickelt. Konzeptionell gerahmt (Konzeptioneller Rahmen) bildeten die Workshop-Angebote, der Lern- und Werkstattraum
sowie die tutorielle Beratung die Bestandteile der Forschungswerkstatt.
Das Workshop-Programm der Forschungswerkstatt deckte sowohl Angebote zum wissenschaftlichen Arbeiten als auch
Veranstaltungen zur Softwareanwendung ab. Der Werkstattraum an der TU Dortmund verfügte über vier großzügige
Gruppentische sowie eine U-förmige Tischanordnung, die während der Öffnungszeit für Einzel- und Gruppenarbeiten
je nach Bedarf genutzt werden konnten. Weiterhin war der Raum mit verschiedenen Hilfsmitteln wie Tafel, Beamer,
Smartboard, Flip-Charts uvm. ausgestattet. Eine Literaturecke, zwei 3D-Drucker und einige Laptops haben zum
selbstständigen Recherchieren und kreativen Arbeiten eingeladen. Darüber hinaus wurde das Angebot der
Forschungswerkstatt durch Kooperationsveranstaltungen, wie zum Beispiel die der sogenannten „Schreibwoche“,
ergänzt (Kooperationsveranstaltungen).
Die Angebote der Forschungswerkstatt an der TU Dortmund wurden kontinuierlich evaluiert und weiterentwickelt.
Durch regelmäßiges Feedback der verschiedenen Akteur*innen (Teilnehmende, Tutor*innen und Fakultäten) konnten
die Angebote explizit auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden abgestimmt werden (vgl. Treek, Ostapiuk & Sievers,
2020). Der Erfolg der Forschungswerkstatt zeigte sich in den konstant hohen Teilnehmendenzahlen, in den
Evaluationsergebnissen und in den Beobachtungen, die die studentischen Tutor*innen in der individuellen Beratung
und in den Workshops machen konnten.
Ausführliche Beschreibungen zum Aufbau und den Bestandteilen einer Forschungswerkstatt sowie erfolgreich
erprobten Workshop-Konzepten bietet der Abschnitt Forschungswerkstatt – Ein Baukasten.
Evaluation der Forschungswerkstatt der TU Dortmund
Die Angebote der Forschungswerkstatt wurden kontinuierlich u.a. mit mündlichen und schriftlichen Feedbackmethoden
evaluiert. Darüber hinaus wurden die Angebote im Rahmen einer Begleitforschung im Wintersemester 2019/2020
anhand teilstandardisierter Befragungen der Workshop-Teilnehmenden sowie der Besucher*innen des Lern- und
Werkstattraums untersucht. Im Folgenden werden zentrale Ergebnisse hierzu dargelegt. In die Auswertung sind die
Nutzungsstatistik der Forschungswerkstatt-Angebote im Zeitraum Oktober 2016 bis Oktober 2020 sowie die
Ergebnisse der Auswertung von 114 Fragebögen von Workshop-Teilnehmenden und 63 Fragebögen von Besucher*innen des
Lern- und Werkstattraums eingeflossen (die Grundgesamtheit variiert im Folgenden aufgrund fehlender
Angaben).
Die Evaluations- und Befragungsergebnisse auf einen Blick
Erkenntnisse zu den Workshops
- Im Zeitraum von Oktober 2016 bis Oktober 2020 haben 1478 Studierende an den Workshops der
Forschungswerkstatt teilgenommen.
- 95 % der Befragten waren mit den Workshops der Forschungswerkstatt „sehr zufrieden“ bis „zufrieden“ (n=110);
99 % der Befragten würden die Workshops weiterempfehlen (n=111).
- 86 % der befragten Studierenden besuchten die Workshops der Forschungswerkstatt aus Interesse am Thema
(n=104); über die Hälfte dieser Befragten begründete ihre Teilnahme mit einem Nutzen der jeweiligen
Workshop-Thematik für ihr Studium.
- Nach dem Besuch der Workshops sahen 52% der befragten Teilnehmenden einen zukünftigen Nutzen des erworbenen
Wissens im Studium, 27% der Befragten einen Nutzen im Berufsleben (n=81; Mehrfachnennungen berücksichtigt).
Erkenntnisse zum Lern- und Werkstattraum
- Die Beratungsangebote und Öffnungszeiten der Forschungswerkstatt wurden im Zeitraum Oktober 2016 bis Oktober
2020 von insgesamt 3964 Studierenden genutzt.
- 86% der Befragten waren „sehr zufrieden“ mit dem Lern- und Werkstattraum der Forschungswerkstatt (n=62).
- Im Vergleich zu anderen Lernorten an der TU Dortmund zeichnete sich der Lern- und Werkstattraum für die
Befragten besonders durch seine Räumlichkeiten und deren Ausstattung aus (54%). 66% der Befragten betonten
die positive Lernatmosphäre (n=50).
Baukasten Forschungswerkstatt
Der Baukasten Forschungswerkstatt beinhaltet verschiedene Elemente, die beim Aufbau und der Gestaltung einer
Forschungswerkstatt nach dem an der TU Dortmund erprobten Konzept einbezogen werden können. Nähere Informationen mit
Klick auf die Kacheln.
Bestandteile der Forschungswerkstatt
Qualifizierung der Tutor*innen
Wissenschaftliche Begleitung
Tutoriell betreuter Werkstattraum
Tutoriell betreute Workshops
Kooperations-veranstaltungen
Konzeptioneller Rahmen
Was ist eine Forschungswerkstatt?
Die Forschungswerkstatt ist ein Peer-to-Peer-Angebot, mit dem Studierende durch geschulte Tutor*innen beim Erwerb
und der Erweiterung von Kompetenzen im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens unterstützt werden. Zielführend
verbinden lässt sich das Angebot mit dem Ansatz des Forschenden Lernens.
Die Forschungswerkstatt bietet Studierenden:
- einen gut ausgestatteten Lern- und Werkstattraum zur freien und flexiblen Nutzung,
- regelmäßige Beratungs- und tutoriell betreute Öffnungszeiten sowie
- ein festes Programm von sowohl fachspezifischen als auch interdisziplinär ausgelegten Workshops.
Die Beratungszeiten und die Workshops lassen sich sowohl als Präsenzangebote als auch digital (z.B. mittels einer
Videokonferenzsoftware in Kombination mit einer Lernplattform) durchführen.
Was ist das Ziel der Forschungswerkstatt?
Die Forschungswerkstatt hat das Ziel, ein kompetenzorientiertes Lernmilieu zu schaffen, in dem Lernen auf
Augenhöhe stattfinden kann. Um das autonome Lernen rund um Themen des wissenschaftlichen Arbeitens zu fördern,
sind die Angebote auf das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet. Das Peer-to-Peer-Format soll
Hemmschwellen herabsetzen und Studierenden den Zugang und die Inanspruchnahme der Angebote erleichtern.
Wie ist die Forschungswerkstatt organisiert?
Die Angebote der Forschungswerkstatt werden von studentischen Tutor*innen selbstständig geplant, organisiert und
durchgeführt. Hierfür werden sie von wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen umfassend qualifiziert und während der
Ausübung ihrer Arbeit kontinuierlich begleitet. Die Angebote der Forschungswerkstatt werden laufend überarbeitet
und orientiert am Bedarf der Studierenden angepasst. Zu diesem Zweck ist der regelmäßige Einsatz von
Evaluationsinstrumenten und außerdem die Teilnahme der Tutor*innen an teaminternen Veranstaltungen zur
Überarbeitung der Workshop- und Beratungskonzepte erforderlich.
Konstruktivistische Perspektive
Für die Tutor*innen der Forschungswerkstatt ist eine konstruktivistische und vom Systemischen Ansatz geprägte
Auffassung von Lernen handlungsleitend. Die Tutor*innen greifen im Rahmen ihrer Angebote auf didaktischer Ebene
konkret die individuellen Perspektiven der Studierenden auf und setzen Methoden ein, mit denen die
Selbststeuerungsfähigkeiten der Teilnehmenden gestärkt werden.
Peer-to-Peer-Konzept
Die Tutor*innen der Forschungswerkstatt und die Studierenden, an die sich die Werkstatt-Angebote richten, gehören
idealerweise ähnlichen Studienrichtungen an. Damit lassen sich Hemmschwellen für eine Nutzung der Angebote
herabsenken. Für die Entwicklung und Durchführung der Angebote ist zweckdienlich, wenn die Tutor*innen
unterschiedliche Studienschwerpunkte verfolgen. So können bei der inhaltlichen und methodisch-didaktischen
Gestaltung der Angebote vielseitige Perspektiven einbezogen werden. Die Unterstützung der Tutor*innen in der
Forschungswerkstatt ist durch Wertschätzung und Offenheit den Teilnehmenden gegenüber gekennzeichnet und lässt
sich im Einzelnen wie folgt gestalten:
- Im Rahmen der Workshop-Angebote (zum wissenschaftlichen Arbeiten, Zeit- und Selbstmanagement,
Datenverarbeitung, Datenauswertung oder 3D-Druck) schaffen sie Lernsettings, in denen sich Studierende die
Inhalte selbstgesteuert erarbeiten können.
- In Einzelberatungen unterstützen sie Studierende bei (weiterführenden) Fragen zu den Workshop-Inhalten. Die
Beratungen lassen sich sinnvoll mit Methoden des Systemischen Ansatzes verwirklichen.
- Während der Öffnungszeiten der Forschungswerkstatt sind sie jederzeit bei allen Fragen zum
wissenschaftlichen Arbeiten ansprechbar.
Qualifizierung der Tutor*innen
Zur Vorbereitung auf ihre Aufgaben und zur Sicherstellung der Qualität ihrer Arbeit werden die Tutor*innen von
wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen umfassend hochschuldidaktisch qualifiziert und begleitet. Diese Aus- und
Weiterbildung beinhaltet u.a. Veranstaltungen, die auf die Planung und Leitung von Workshops sowie auf die
Gesprächsführung in Einzelberatungen vorbereiten. Die Qualifizierungsangebote lassen sich so gestalten, dass sie
von den Tutor*innen als Vorlage zur Planung eigener Angebote genutzt werden können.
Wissenschaftliche Begleitung
Zur Erreichung der Ziele und Ansprüche der Forschungswerkstatt ist eine kontinuierliche Begleitung durch
wissenschaftliche Mitarbeiter*innen erforderlich. Diese Begleitung beinhaltet einerseits die Einarbeitung,
Qualifizierung und laufende fachliche Unterstützung der studentischen Tutor*innen, andererseits die Koordination
der hochschuldidaktischen Gestaltung, Implementierung, Evaluation, Wirkungskontrolle sowie bedarfsorientierten
Anpassung der Forschungswerkstatt-Angebote an der Hochschule.
Tutoriell betreuter Werkstattraum
Die tutoriell betreute Forschungswerkstatt ist ein vielseitig ausgestatteter Lern- und Arbeitsraum, der von
Studierenden für Einzel- und Gruppenarbeiten sowie zum Experimentieren genutzt werden kann. Studentische
Tutor*innen stehen als Ansprechpartner*innen bei Fragen zur Verfügung. Die Nutzung der tutoriell betreuten
Werkstatt ist kostenlos und ohne vorherige Anmeldung möglich.
Welche Ziele werden mit dem tutoriell betreuten Werkstattraum verfolgt?
In der Forschungswerkstatt sollen Studierende in lernförderlicher Atmosphäre an Studienprojekten arbeiten,
miteinander diskutieren und experimentieren können. Qualifizierte Tutor*innen leisten bei Bedarf individuelle
Unterstützung bei Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten und geben Hilfestellungen bei der Anwendung
verschiedener Software (Word, Excel, LaTeX etc.) oder der Nutzung bestimmter Geräte (z.B. 3D-Drucker).
Wie ist der tutoriell betreute Werkstattraum organisiert?
Der tutoriell betreute Werkstattraum zeichnet sich durch bestimmte räumliche Bedingungen und vielseitige
Materialien aus. Die Materialien werden von Tutor*innen während der festen Öffnungszeiten beaufsichtigt und
können zum Teil von Studierenden ausgeliehen werden. Hierfür hat sich ein Ausleihsystem in Form einer Excel
Tabelle bewährt.
Die Führung einer anonymen Statistik (z.B. mit Hilfe einer Excel-Tabelle) von Besucher*innen ist empfehlenswert.
Auf diese Weise kann die Nutzung des Raums erfasst und die Fragen „Wer nutzt den Raum?“ und „Auf welche Art wird
der Raum genutzt?“ geklärt werden. Diese Informationen sind für die Evaluation und für die bedarfsorientierte
Anpassung des Angebots von zentraler Bedeutung.
Folgende Aspekte tragen u.a. zur Gestaltung einer lernförderlichen Arbeitsatmosphäre bei:
-
ein großer und einladender Raum
- Tische und Stühle, die sich flexibel zusammenstellen lassen
- ausreichend Licht, Vorhänge/Rollläden, Pflanzen
- Kaffee, Tee, Kekse etc. für eine Atmosphäre zum Wohlfühlen
- barrierefreie Gestaltung
-
Hilfsmittel
- Beamer, Smartboard
- Tafel, Whiteboard, Flip-Chart
- Pinnwände
- Moderationsmaterialien
- Laptops für die Nutzung im Werkstattraum
- Kameras, Stative
- Tonaufnahmegeräte
- 3D-Drucker
Tutorielle Beratung
Die tutoriellen Beratungsangebote spielen neben den angebotenen Workshops eine wichtige Rolle und sind ein fester
Bestandteil der Forschungswerkstatt. Dabei unterstützen die Tutor*innen die Studierenden bei allen Fragen zum
wissenschaftlichen Arbeiten oder Softwareanwendung. Darüber hinaus erhalten Studierende Hilfe bei der Nutzung
bestimmter Geräte (z.B. des 3D-Druckers).
Welche Ziele werden mit der tutoriellen Beratung verfolgt?
Die Ziele der Beratungsgespräche liegen darin, die Studierenden so zu unterstützen, dass sie für ihre Anliegen
eigene Lösungsansätze entwickeln. Dies gelingt, indem die Tutor*innen bei Beratungen nach dem Prinzip Hilfe zur
Selbsthilfe handeln. Sie regen die Studierenden mit Fragen und geeigneten Impulsen zur Selbstreflexion an. So
können die Studierenden einen eigenen Weg zur Lösung finden und ihre Anliegen langfristig autonom
bewältigen.
Beratungen, die in der Forschungswerkstatt angeboten werden können, beziehen sich zum einen auf die Inhalte, die
in den Workshops vermittelt werden. Zum anderen können Studierende zu allen Fragen rund um das wissenschaftliche
Arbeiten beraten werden.
Wie ist die Beratung als Präsenzangebot organisiert?
Die Beratungsgespräche finden kostenlos und ohne vorherige Anmeldung innerhalb der festen Öffnungszeiten im
Werkstattraum statt. Eine gute Vorbereitung von Tutor*innen sowie das Verständnis vom Prinzip Hilfe zur
Selbsthilfe spielen bei den Beratungen eine wesentliche Rolle. Die Tutor*innen sind durch wissenschaftliche
Mitarbeiter*innen für die Peer-Beratung geschult, d.h. sie verfügen über Methoden, wie sie die
Selbststeuerungsfähigkeiten ratsuchender Studierender stärken können.
Eine erfolgreiche Beratung beinhaltet:
-
einen großen und einladenden Raum
- Tische und Stühle, die sich flexibel zusammenstellen lassen
- ausreichend Licht, Vorhänge/Rollläden, Pflanzen
- Kaffee, Tee, Kekse etc. für eine Atmosphäre zum Wohlfühlen
- barrierefreie Gestaltung
-
Hilfsmittel (je nach Art und Thema der Beratung passgenau einzusetzen)
- Beamer, Smartboard
- Tafel, Whiteboard, Flip-Chart
- Pinnwände
- Moderationsmaterialien
- Laptops für die Nutzung im Werkstattraum
- Kameras, Stative
- Tonaufnahmegeräte
- 3D-Drucker
Wie ist die Beratung digital organisiert?
Die Online-Beratungsgespräche finden ebenfalls nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe statt. Für die zeitliche
Organisation wird eine Plattform, wie zum Beispiel Moodle, benötigt. Außerdem ist für die Durchführung ein
Videokonferenztool notwendig. Die Studierenden können kostenlos eine Beratung in Anspruch nehmen, indem sie sich
über ein Buchungstool für einen individuellen Termin anmelden oder aber für spontane Fragen die wöchentlich
stattfindende öffentliche Sprechstunde wahrnehmen. Zur Schaffung einer angenehmen Atmosphäre ist es gerade im
digitalen Rahmen empfehlenswert, die Kamerafunktion einzuschalten, damit auch Mimik und Gestik aller
Teilnehmenden wahrgenommen werden kann.
Tutoriell betreute Workshops
Im Rahmen der verschiedenen Workshops der Forschungswerkstatt können Studierende Kompetenzen im Bereich des
wissenschaftlichen Arbeitens erwerben bzw. vertiefen. Die Workshop-Konzepte basieren auf gesammelten Erfahrungen
der geschulten Tutor*innen. Die Konzepte werden fortlaufend mit dem gesamten Team sowie wissenschaftlichen
Mitarbeiter*innen in hochschuldidaktischen Workshops überarbeitet und angepasst. Die Workshops der
Forschungswerkstatt sind sowohl als Präsenz- als auch Online-Veranstaltungen umsetzbar.
Was sind die Ziele der Workshops?
Ziel der Workshops ist die Förderung von Kompetenzen u.a. im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens. In jedem
Workshop wird der Schwerpunkt auf ein bestimmtes Thema gelegt und spezifische Lernziele formuliert. Das Setzen
von Impulsen und die Vermittlung von Lerntechniken und -werkzeugen fördern die autonomen Lernprozesse der
Studierenden und stellen den Kern der Konzepte dar (vgl. Treek, Ostapiuk & Sievers, 2020).
Welche Workshops lassen sich in der Forschungswerkstatt durchführen?
In der Forschungswerkstatt lässt sich ein vielseitiges Workshop-Programm integrieren, das thematische Bereiche
wie wissenschaftliches Arbeiten, Zeit- und Selbstmanagement, sicheres Auftreten, Softwareanwendung (z.B. Word,
Excel) und 3D-Druck (Cura, CAD) umfassen kann. Die folgende Grafik stellt einen Überblick und die thematische
Einbettung möglicher Workshops dar. Die aufgeführten Workshops sind verlinkt und ermöglichen Einblicke in die
Konzepte, die an der TU Dortmund erfolgreich erprobt wurden.
Abb. 1: Thematische Einbettung der Workshops (eigene Darstellung mit freundlicher Unterstützung von Sarah
Püth)
Wie sind die Workshops als Präsenzveranstaltungen organisiert?
Die erfolgreiche Durchführung der Workshops erfordert eine gute Vorbereitung wie z.B. Moderationsübungen sowie
die Schaffung bzw. Organisation lernförderlicher Raum- und Rahmenbedingungen. Außerdem spielt die rechtzeitige
Kommunikation der festgelegten Termine (Ort, Datum, Uhrzeit, Anmeldefrist, Dauer der Workshops) eine wichtige
Rolle. Die Anmeldung für die Workshops ist erforderlich, um u.a. eine adäquate didaktische Vorbereitung der
Workshops zu gewährleisten (z.B. in Bezug auf Gruppenarbeiten). Hierfür hat sich ein Anmeldesystem, wie über
eine Lernplattform oder via E-Mail bewährt. Für die Bekanntmachung der Angebote eignen sich eigene Websites,
Plakate, Flyer, aber auch Rundmails und persönliche Ansprachen im Rahmen von Informationsveranstaltungen. Die
Anmeldung und Teilnahme an den Workshops ist kostenlos und wird mit einem Teilnahmenachweis/Zertifikat
bescheinigt. Alle Workshops sind praxisorientiert gestaltet.
Ein erfolgreicher Workshop beinhaltet:
- einen Raum mit ausreichender Anzahl an Tischen und Stühlen
- Kaffee, Tee, Kekse etc. für eine Atmosphäre zum Wohlfühlen
- Liste der Teilnehmenden
- Beamer, Smartboard
- Tafel, Whiteboard, Flip-Charts
- Pinnwände
- Moderationsmaterial
- kopiertes Material für die Teilnehmenden (z.B. Übungsaufgaben)
- je nach thematischem Schwerpunkt Laptops oder 3D-Drucker
- Evaluationsmöglichkeiten
- Teilnahmenachweis/Zertifikate
- Literatur
- barrierefreie Gestaltung
Wie lassen sich Online-Workshops organisieren?
Online-Workshops sind sowohl in konzeptioneller als auch in methodisch-didaktischer Hinsicht anders umzusetzen
als Workshops, die als Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden. Die Lehr-/Lernumgebung oder die Wahl der
aktivierenden Methoden sind formatspezifisch zu gestalten. Darüber hinaus ist eine strukturierte Vorbereitung,
wie z.B. Moderationsübungen oder die Übung im Umgang mit der Technik erforderlich. Auch die Offenheit der
Tutor*innen sind im Rahmen von Online-Angeboten von großer Relevanz, da im Gegensatz zu Präsenzworkshops die
nonverbale Kommunikation der Teilnehmenden eingeschränkt erfasst werden kann. Die offene Haltung bezieht sich
gleichermaßen auf eigene Unsicherheiten und Probleme z.B. bzgl. des Umgangs mit der Technik. Die rechtzeitige
Kommunikation der festgelegten Termine (Ort, Datum, Uhrzeit, Anmeldefrist, Dauer der Workshops) spielt für die
Teilnehmenden eine wichtige Rolle. Die Anmeldung für die Workshops ist erforderlich, um u.a. eine adäquate
didaktische Vorbereitung der Workshops zu gewährleisten (z.B. in Bezug auf Gruppenarbeiten). Hierfür hat sich
ein Anmeldesystem, wie über eine Lernplattform oder via E-Mail bewährt. Für die Bekanntmachung der Angebote
eignen sich eigene Websites, Lernplattformen sowie Rundmails.
Ein erfolgreicher Online-Workshop beinhaltet:
- eine Lernplattform (z.B. Moodle, Ilias) als zentrale Anlaufstelle und Depot von Unterlagen
-
eine angemessene technische Umsetzung
- gute Beleuchtung
- hohe Kamera- und Tonqualität
- eine stabile Internetverbindung
- die richtige Positionierung der Workshop-Leitung vor dem Bildschirm
-
Digitale Tools
-
Videokonferenzplattformen
- Funktion „Bildschirm teilen“
- Breakout-Rooms
- digitales Whiteboard
- Möglichkeit, Dateien hochzuladen
- Videoaufzeichnung der Workshops
-
Kollaborative Tools für mehr Interaktion
- Team-Workplaces (z.B. Slack, Padlet)
- Visualisieren (z.B. Miro, Mural)
- Umfragen und Diskussionen (z.B. Tweedback, Kahoot, Hot Potatoes, Mentimeter)
- Brainstorming im Team (z.B. Mindomo, WiseMapping, Mind Map)
- Evaluationsmöglichkeiten (z.B. lamapoll)
Kooperationsveranstaltungen
Die Angebote der Forschungswerkstatt lassen sich mit Angeboten anderer hochschulinternen Anlaufstellen für
Studierende sinnvoll kombinieren. Ein Beispiel hierfür kann die Veranstaltung „Schreibwoche“ darstellen.
Was ist eine Schreibwoche?
Eine Schreibwoche bietet den Studierenden innerhalb einer Woche einen angenehmen Rahmen, um sich mit ihren
Abschluss- oder Hausarbeiten auseinanderzusetzen. Die Studierenden haben die Möglichkeit in einem reizfreien
Umfeld zu arbeiten und so ihre Konzentration bestmöglich zu bündeln. Außerdem ist es möglich, Kontakte zu
knüpfen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Durch die Kooperation von verschiedenen Akteur*innen des
Universitätskontextes sind bei Fragen jederzeit verschiedene Ansprechpartner*innen vor Ort, um die Studierenden
bestmöglich individuell zu unterstützen. Neben individueller Beratung können Workshops zu verschiedenen Themen
rund um das wissenschaftliche Arbeiten angeboten werden.
Welche Ziele werden mit einer Schreibwoche verfolgt?
Mit einem Angebot wie der Schreibwoche können Studierende effektiv in ihrem Schreibprozess unterstützt werden.
Ihnen soll es erleichtert werden, eine Aufgabe nicht bis zum Ende aufzuschieben und einen geeigneten Anfang für
ihre Arbeit zu finden. Das Arbeiten in einer größeren Gruppe lässt das Gefühl aufkommen, dass viele vor einer
ähnlichen Aufgabe stehen. So wird die Motivation gesteigert und die Möglichkeit zum Austausch gegeben.
Wie ist eine Schreibwoche organisiert?
Die Teilnahme an einer Schreibwoche ist kostenlos. Über eine zentrale Stelle können sich Studierende
verschiedener Fachrichtungen anmelden. So wird neben den verschiedenen Akteur*innen aus dem Universitätskontext
auch unter den Studierenden für ein interdisziplinäres Klima gesorgt, in dem viele verschiedene Perspektiven
zusammenkommen. Idealerweise werden den Teilnehmenden im Verlauf der Woche verschiedene Angebote
bereitgestellt:
- gemeinsamer Tagesstart und -abschluss
- Workshops und moderierte Angebote für den Erfahrungsaustausch
- individuelle Beratung
- Entspannungseinheiten (z.B. in der Mittagspause)
Für die Durchführung einer Schreibwoche werden verschiedene Räumlichkeiten benötigt. Zum einen sind Räume
erforderlich, in denen die Studierenden an ihren Aufgaben in Ruhe arbeiten können. Diese Räume sollten
folgendermaßen ausgestattet sein:
- ausreichend Tische und Stühle
- je nach Räumlichkeit Steckdosen mit zusätzlichen Mehrfachsteckdosen
- ausreichend Licht und gute Belüftung
- barrierefreie Gestaltung
Zum anderen wird ein Raum benötigt, in dem die Workshops und Beratungen stattfinden können, in dem die
Studierenden ihre Pausen verbringen und sich wohlfühlen können. So wird ein Ausgleich zwischen Arbeit und
Informationsaustausch bzw. Freizeit geschaffen. Dieser Raum kann folgendermaßen ausgestattet sein:
-
ein großer und einladender Raum
- Tische und Stühle, die sich flexibel zusammenstellen lassen
- ausreichend Licht, Vorhänge/Rollläden, Pflanzen
- Kaffee, Tee, Kekse etc. für eine Atmosphäre zum Wohlfühlen
- barrierefreie Gestaltung
-
Hilfsmittel
- Beamer, Smartboard
- Tafel, Whiteboard, Flip-Charts
- Pinnwände
- Moderationsmaterialien
- Literatur
- Laptops für die Nutzung im Werkstattraum
Veröffentlichungen
Treek, J., Ostapiuk, S., Sievers, L. (2020). Die Forschungswerkstatt von Studierenden für Studierende. In ??? (Hrsg.), Exzellentes Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften – Elli-Abschlusspublikation (S. 243-252). wbv media.
Treek, J., Ostapiuk, S., Sievers, L. (2020). Die Forschungswerkstatt von Studierenden für Studierende. In Isenhardt, I., Petermann, M., Schmohr, M., Tekkaya, A. E., Wilkesmann, U. (Hrsg.), Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften. innovativ - digital - international (S. 233-242). wbv media.
Literatur
Brinkmann, M. (Hrsg.) (2020). Forschendes Lernen. Pädagogische Studien zur Konjunktur eines hochschuldidaktischen Konzepts. Springer-Verlag.
Jungmann, T., Ossenberg, P., Wissemann, S. (2017). Forschendes Lernen in den Ingenieurwissenschaften. In Mieg, H., Lehmann, J. (Hrsg.), Forschendes Lernen: Wie die Lehre in Universität und Fachhochschule erneuert werden kann (S. 245–255). Campus Verlag.
Schlippe, A., Schweitzer, J. (2016). Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung I: Das Grundlagenwissen (3., unveränderte Aufl.). Vandenhoeck & Ruprecht.
Schwing, R., Fryszer, A. (2017). Systemisches Handwerk. Werkzeuge für die Praxis. Vandenhoeck & Ruprecht.